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News & Infos über Malaria

Neues Frühwarnsystem für Malaria in Nordindien entdeckt

Veröffentlicht am 5. März 2013

Die trockenen Regionen Rajasthan und Gujarat im Nordwesten von Indien sind jedes Jahr aufs Neue stark von jahreszeitabhängigen Malariaepidemien betroffen, die zahlreiche Todesopfer fordern. Wissenschaftler der University of Michigan haben nun einen neuen Parameter entdeckt, der helfen kann, ein besseres Frühwarnsystem für den Ausbruch der Malaria zu entwickeln: Die Temperatur der Meeresoberfläche im Südatlantik.

Das atlantische Wetter beeinflusst den Monsunregen in Indien

Auf den ersten Blick scheint es seltsam, dass das Wetter im Südatlantik den Monsun im weit entfernten Indien beeinflussen kann, doch Messungen und mathematische Klimamodelle haben ergeben, dass der Monsun in Indien tatsächlich stärker ausfällt, wenn die Temperaturen im Südatlantik tiefer sind als gewöhnlich. Da zwischen den ersten Monsunregenfällen in Indien und den Temperaturschwankungen im Südatlantik bis zu vier Monate liegen, können diese neuen Berechnungen genutzt werden, ein effektives Frühwarnsystem für Nordwest-Indien zu entwickeln.

Neues Frühwarnsystem für Malaria in Nordindien entdeckt

Das Problem der indischen Bundesstaaten Gujarat und Rajasthan ist das eigentlich sehr trockene Wüstenklima. Nur in der Regenzeit zwischen Juli und September bringt der Monsun heftige Niederschläge, die zeitweise für ein feuchtes Klima sorgen. In diesem Klima gedeiht dann die Anopheles-Mücke, die den Malaria-Erreger auf den Menschen überträgt. Je stärker der Monsunregen ausfällt, umso mehr Stechmücken können erfolgreich brüten und umso stärker fällt dann auch die Malaria-Welle in Nordwest-Indien aus.

Sinkt die Temperatur im Atlantik, muss Nordwest-Indien vorbeugen

Das Frühwarnsystem, das die Forscher aus Michigan planen, soll nun etwa vier Monate im Voraus die Temperaturschwankungen im Südatlantik erfassen und daraus errechnen, wie stark der Monsunregen in der nächsten Regenzeit ausfallen wird. Schlägt es Alarm, müssen die Behörden in den Bundesstaaten Rajasthan und Gujarat entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen um die Bevölkerung besser als bisher zu schützen. Dazu gehört das Verteilen von Moskitonetzen, die bereits mit Insektenschutzmitteln imprägniert sind, Insektizide und das Bereitstellen von Malaria-Prophylaxen.

Rajasthan mit seinen vielen historischen Wüstenforts und den prächtigen Palästen der Maharajahs gehört auch bei westlichen Touristen zu den beliebtesten Urlaubszielen in Indien. Wie der Nachbarstaat Gujarat gehört Rajasthan zu den ärmsten Regionen Indiens und die medizinische Versorgung in den Dörfern ist schlecht. Wie effektiv das neue Frühwarnsystem unter diesen Umständen sein kann, bleibt abzuwarten. Reisende sollten auf jeden Fall weiterhin Prophylaxe mitnehmen.

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